Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Ennepe-Ruhr e. V.

Oliver Krischer in Silschede, 24. August

Oliver Krischer in Silschede © ADFC Ennepe-Ruhr, Gerd Isenberg

Ortstermin am Silscheder Tunnel

Am Sonntag, den 24. August kam Oliver Krischer von Bündnis 90/Die Grünen zum Ortstermin nach Gevelsberg Silschede. Einen Tag später bekannten fünf lokale SPD-Politiker ihre Präferenz für den Radweg durch den Silscheder Tunnel.

Georg Schäfer vom Fachforum Radverkehr der Zukunftsschmiede Gevelsberg, Rüdiger Stock vom NABU und weitere Experten trafen sich mit Oliver Krischer, NRW Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, Verena Schäffer, Grüne Co-Fraktionsvorsitzende im Landtag NRW, Sebastian Arlt, dem gemeinsamen Landratskandidaten von CDU und GRÜNEN und etwa 60 interessierten Bürgerinnen und Bürgern am Wanderparkplatz oberhalb des Silscheder Tunnels, um Aspekte des Elbschetalradweges zu erläutern und zu diskutieren. Vorab kritisierte Gevelsbergs Bürgermeister Claus Jacobi in einem offenen Brief, dass Oliver Krischer viermal Einladungen der Stadt Gevelsberg und des Fachforums Radverkehr absagte.

In 2017 wurde der 1. Bauabschnitt des Elbschetalradweges zwischen Bommern und Albringhausen als Bestandteil des Von-Ruhr-zur-Ruhr-Radweges fertiggestellt - in 2023 bereits der 5. Bauabschnitt, der Radweg unter dem Karst von Schwelm nach Gevelsberg West durch den Schwelmer Tunnel. Die Städte Schwelm und Gevelsberg haben diesen 5. Bauabschnitt in Kooperation mit Höhlenforscher, Unternehmer und Eigentümer des Tunnels, Stefan Voigt in nur zwei Jahren umgesetzt, auch in der Hoffnung die weiteren Bauabschnitte würden durch Straßen.NRW zeitnah realisiert. 

Georg Schäfer ging kurz auf den durch Straßen.NRW verschleppten 3. Bauabschnitt zwischen Gevelsberg West und Asbeck mit Stefansbachtal-Viadukt und Klosterholztunnel ein, der nun seit mehr als sieben Jahren auf Fertigstellung wartet, die voraussichtlich Ende 2027 stattfinden soll. Der Schwerpunkt der Veranstaltung war allerdings der 4. Bauabschnitt durch den Silscheder Tunnel und den nördlichen über 2 km langen Hangschluchtenwald und der 2. Bauabschnitt mit Umfahrungen des Tunnels, sowie der Anbindung an Knotenpunkt 91 an der Alten Kohlenbahn aka Glückauftrasse.

Wegen der Naturschutz-Aspekte durch ein nach über 40 Jahren der Streckenstilllegung einzigartiges Habitat mit über 10 teilweise seltenen und schützenswerten Fledermausarten, sowie Amphibien und Reptilien, machte der Minister wenig Hoffnung auf eine „schnelle“ Tunnellösung. Einwände einiger Tunnel-Befürworter, wo die Fledermäuse denn vor 40 Jahren waren, konterte der Minister damit, dass die Eingriffe der Menschen in die Natur in dieser Zeit viel mehr Lebensräume zerstört hätten, als sich die Natur hier zurückgeholt habe.

Auch die möglichen Umfahrungen des Schluchtenwaldes östlich über Illberg und westlich über Gehrenbecker Weg, Am Kindler zur Wacholderstraße sind wegen Problemen mit Grunderwerb schwierig. Die steilen Auffahrten nach Silschede sind problematisch - insbesondere für Biobiker und Kinder. Diskutiert wurde eine kurze Tunnellösung vom Knotenpunkt 91 unter der B234 zum Sunderholzer Weg, um etwa 10 m Höhe zu sparen und eine gefahrlose Querung der Bundesstraße zu ermöglichen.

Im Anschluss bestand die Möglichkeit, auf einer geführten Radtour mit Andreas Lange von den Grünen, Einblicke in die Bahntrasse und mögliche Wegeführungen zu gewinnen. Über Esborner Straße und Hülsenweg ging es zur Wacholderstraße mit Brücke über den Hangschluchtenwald. Der Blick hinunter in diese mit Robinien zugewachsene Schlucht zeigte auf, welch massive Einschnitte in die Natur einzubringen wären, um den Radweg durch Silscheder Tunnel und den nördlichen Hangschluchtenwald umzusetzen.

 

Tunnel-im-Tunnel

Einen Tag später, am 25. August gab es eine Exkursion lokaler SPD- oder SPD-unterstützter Politiker zum noch gut zugänglichen Südportal des Silscheder Tunnels in Asbeck. Gevelsbergs Bürgermeister Claus Jacobi, seine beiden Amtskollegen aus den Nachbarstädten Wetter und Schwelm, Frank Hasenberg und Stephan Langhard,  der Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises Olaf Schade sowie der RVR-Regionaldirektor Garrelt Duin, favorisieren eine sogenannte "Tunnel-im-Tunnel"-Lösung. Es soll eine Röhre für Radfahrer in den Tunnel gebaut werden, die Freiraum lässt für einen Lebensraum für Fledermäuse. Diese Lösung wird auch von Georg Schäfer kolportiert, wie in der Lokalzeit Dortmund am 22. Oktober 2025 zu sehen. 

Downloads

Oliver Krischer in Silschede, 24. August

Oliver Krischer in Silschede

Copyright: ADFC Ennepe-Ruhr, Gerd Isenberg

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Georg Schäfer am Knotenpunkt 91

Georg Schäfer am Knotenpunkt 91

Copyright: ADFC Hattingen/Sprockhövel, Gerd Isenberg

2730x1536 px, (JPG, 2 MB)

Blick von der Brücke Wacholderstraße

Blick von der Brücke Wacholderstraße

Copyright: ADFC Hattingen, Gerd Isenberg, März 2024

1536x2730 px, (JPG, 3 MB)

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