Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Ennepe-Ruhr e. V.

Mitgliederversammlung der Ortsgruppe Hattingen/Sprockhövel, Februar 2025

Mitgliederversammlung der Ortsgruppe Hattingen/Sprockhövel, Februar 2025 © ADFC Ortsgruppe Hattingen/Sprockhövel,

Podiumsdiskussion Radfahren in Hattingen

Am Donnerstag, den 4. September 2025, zehn Tage vor der Kommunalwahl am 14. September, fand im Bürgerzentrum Holschentor die Podiumsdiskussion der ADFC Ortsgruppe Hattingen/Sprockhövel zum Thema Radfahren in Hattingen statt.

Moderiert vom ADFC Kreisvorsitzenden Alfons Eilers, diskutierten die drei Bewerber für das Hattinger Bürgermeisteramt, Melanie Witte-Lonsing von der SPD, auch von den Grünen unterstützt, der parteilose, von CDU und FDP unterstützte Nils Brüggemann und Nico Schwarz von der Partei mit etwa 25 Anwesenden Aspekte des Radfahrens und der Nahmobilität in Hattingen.

Nach einer Vorstellungsrunde war die erste Frage welche Radfahr-Projekte der Stadt den Bewerbern spontan einfielen. Nico Schwarz zählte die Asphaltierung der Glückauftrasse in Hattingen, das Fahrrad-Verleihsystem MetropolRadRuhr, und die neuen Fahrradstraßen auf. Nils Brüggemann kritisierte dabei die seiner Meinung nach fehlende Einbindung der Fahrradstraßen in ein Gesamtkonzept, und merkte an, dass die Fahrradstraße Im Heggerfeld zwei Hauptstraßen mit viel Autoverkehr verbinde, und sie daher als Fahrradstraße eher ungeeignet sei. Allerdings schließt diese Fahrradstraße via Bismarckstraße und Am Vinckenbrink/Brandstraße mit einem kurzen Stück Blankensteiner Straße das Zentrum an das Ludwigstal an. Angemerkt wurde auch, dass die drei neuen Fahrradstraßen Ost- und Talstraße sowie Pottacker die Innenstadt via Lärchen- und Eichenweg mit der Pannhütter Straße aka Ludwigstal oder via Kiefernstraße kurz vor der Morgenröte und der ehem. Zeche Aurora mit der Holthauser Straße verbinden, mit Anschluß an Lindstock- und Dorfstraße optional auf dem für Radfahrer freigegebenen Fußweg.

Melanie Witte-Lonsing, seit etwa einem Jahr Besitzerin eines Pedelecs und mit diesem in Hattingen unterwegs, stellte insbesondere eine Verbesserung der Radinfrastruktur auf den Haupt-Ausfallstraßen in Aussicht, sei es die Nord-Südverbindung von Kosterbrücke bis Nierenhofer Straße, die Holthauser und Wittener sowie die Blankensteiner Straße nebst Schulstraße mit schmalen Schutzstreifen und Dooring-Gefahr durch rechts parkende Autos. Es mache auf dem Weg von Blankenstein ins Ludwigstal auf der L924 keinen Spaß sich geradeaus fahrend am Abzweig An der Hunsebeck von 70 km/h schnell fahrenden Autos überholen zu lassen.

Gelobt wurde von den drei Bewerbern die Mitgliedschaft der Stadt Hattingen in der AGFS. Alle befürworteten das Bemühen der Stadt, die Bedingungen für einen weiteren Verbleib in der AGFS zu erfüllen. Nils Brüggemann sieht Hattingen auch bezüglich Vision Zero auf einem guten Weg, gab es doch seit 2018 keinen tödlichen Fahrrad-Unfall mehr. Die zukünftigen Planungen mit Anbindung von Glückauftrasse über das neue Viadukt an der Nierenhofer Straße an den Ruhrtalradweg, die Anbindung zur Altstadt über die Bahnhofstraße zur Ruhrbrücke und via Ruhrgasse an den Henrichspark, die spektakuläre neue Fuß- und Radwegbrücke über die Ruhr vom Henrichspark ins Rauendahl nebst neuer Fahrradstraßen der Städte Bochum und Hattingen mit Donnerbecke und Rauendahlstraße wurden von den Bewerbern durchweg positiv gesehen. Wieviel zur IGA 27 umgesetzt werden kann, bleibt abzuwarten.

Alfons Eilers stellte im Kontext des ehemaligen O&K-Geländes die Frage wie die Kandidatinnen und Kandidaten zu einem möglichen autofreien Wohnviertel dort stehen. Die im Rahmen einer Verkehrswende Neuverteilung von Flächen mit dem Wegfall von Parkplätzen ist ein heißes Eisen. Während Melanie Witte-Lonsing auf eine langfristige, moderate Vorgehensweise zur Reduktion von Parkplätzen unterstützt von ÖPNV und multimodalen  Mobility Hubs nebst Carsharing plädiert, ist Nils Brüggemann strikt gegen eine Reduktion von Parkraum. Nico Schwarz merkte ironischerweise an, dass das Ruhrgebiet und auch Hattingen genügend unterirdische Alternativen bereithalte.

Diskutiert wurde das aktuell erlaubte Radfahren in der Fußgängerzone, das ja auf gegenseitiger Rücksichtnahme basiert. Kontra von Brüggemann versus bedingtem Pro von Witte-Lonsing mit der Notwendigkeit von Kontrolle, Strafe und besserer Ausschilderung. 

Interessiert wurde der Vorschlag von Frau Dr.-Ing. Sandra Hohmann von der Ruhruniversität Bochum zur Kooperation mit der Stadt Hattingen von den Bewerbern aufgenommen.

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