Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Ennepe-Ruhr e. V.

Robert Dedden, Tim Raabe, Susanne Rühl und Sophia Bröker in Berlin

Robert Dedden, Tim Raabe (Verkehrsplanung Witten), Susanne Rühl (ADFC Witten) und Sophia Bröker (Radverkehrsbeauftrage Witten) in Berlin © ADFC, Dirk Deckbar

Fahrradklima Hattingen 2024

ADFC-Fahrradklima-Test 2024 - Hattingen hat sich verbessert!

Beim ADFC-Fahrradklima-Test schafft es Hattingen bei der Umfrage 2024 mit einer Verbesserung von Platz 99 auf Platz 68 von 113 Orten in der Kategorie 50-100.000 Einwohnern. 224 Hattinger*innen haben bei der bundesweiten Befragung mitgemacht. Dabei gaben die Befragten Schulnoten für das Fahrradklima in ihrer Stadt. Die beste Note wurde den für die Radfahrer in Gegenrichtung geöffneten Einbahnstraßen gegeben (2,8). Erfreulich war auch, dass nur vergleichbar wenige Fahrräder gestohlen worden. Außerdem wurde die Werbung für das Radfahren positiv bewertet. Relativ unzufrieden sind Hattinger Radfahrende vor allem mit der Reinigung der Radwege, der Erreichbarkeit des Stadtzentrums und dem Radfahren für Alt und Jung. Der ADFC Hattingen/Sprockhövel fordert weiterhin einen Ausbau der Radinfrastruktur auf Grundlage eines neuen Radverkehrskonzeptes.

Robert Dedden, aus dem Vorstand des ADFC Ennepe-Ruhr sagt: „Wir wollen, dass sich Menschen auf dem Rad wohl und sicher fühlen, damit sie nicht nur am Wochenende eine Radtour an der Ruhr oder auf der neu asphaltierten „Glückauftrasse“ machen, sondern ihr Fahrrad auch nutzen, um zur Schule, zur Arbeit oder zu den Geschäften zu kommen. Leider ist das oft nicht der Fall: Die meisten der befragten Radfahrer fühlen sich beim Radfahren nicht sicher, weil sie keine eigenen Radwege haben und daher oft von Autos dicht überholt werden.“

Seitdem Hattingen Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft, Fahrrad und Fußgänger freundlicher Städte und Gemeinden (AGFS) ist, gab es in Hattingen relativ viele Maßnahmen für den Radverkehr. So wurden einige Fahrradstraßen eingerichtet, weitere Rad Abstellanlagen installiert und werden auch die öffentlichen Leihräder von Mtropolradruhr in Hattingen angeboten. Robert Dedden: „Vermutlich haben diese Verbesserungen auch zu der besseren Bewertung beim Fahrradklimatest geführt.“

Mit diesen Verbesserungen ist Hattingen jetzt im Mittelfeld bei der Bewertung des Fahrradklimas angekommen. Robert Dedden: „Mit der Note 4,1 kann man aber noch lange nicht zufrieden sein. Ziel muss es sein, für Radfahrer die Stadtteile und Schulen durch deutliche Verbesserungen der Radwege mit der Innenstadt zu verbinden. Das ließe sich beispielsweise durch Radstreifen an Landes- und Kreisstraßen deutlich verbessern. Damit Hattingen wirklich einladend zum Radfahren wird, brauchen wir ein durchgängiges Radwegenetz innerorts und sichere und komfortable Radverbindungen in die Nachbarkommunen.“

 

Rund 213.000 Teilnahmen, 1.047 Städte in der Wertung

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der größten Befragungen zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit. Er wird vom Fahrradclub ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2024 zum elften Mal statt. Rund 213.000 Radfahrerinnen und Radfahrer haben bei diesem Durchgang abgestimmt. Wichtige Erkenntnisse waren:

• Die Zufriedenheit der Radfahrenden verbessert sich leicht
• Zehn Städte über 500.000 Einwohner im Aufwärtstrend
•  Hügelige Orte werden fahrradfreundlicher – bessere Infrastruktur und mehr Pedelecs
•  Zu schmale oder zugeparkte Radwege weiterhin problematisch
•  70 Prozent der Befragten fühlen sich auf dem Rad im Straßenverkehr nicht sicher

Die Ergebnisse des Tests haben durch die breite Bürgerbeteiligung hohe Aussagekraft und können Kommunen helfen, das Angebot für Radfahrende gezielt zu verbessern.

ADFC-Bundesvorsitzender Frank Masurat sagt: „In fast allen Großstädten zeigt sich, dass Investitionen in den Radverkehr – in breite, sichere Radwege, Fahrradbrücken und Fahrradparkplätze – sofort für mehr Zufriedenheit unter den Radfahrenden sorgen. Selbst hügelige Städte wie Tübingen und Auerbach im Vogtland haben es durch den konsequenten Ausbau der Radwegenetze – und die wachsende Beliebtheit von Pedelecs – geschafft, fahrradfreundlicher zu werden. Was uns weiter Sorgen macht, ist das Thema Sicherheit. Mehr als zwei Drittel der Radfahrenden fühlen sich im Straßenverkehr nicht sicher. Am meisten stresst es, wenn Radwege zu schmal oder zugeparkt sind. Oder wenn man auf Straßen ohne eigenen Radweg mit zu geringem Abstand überholt wird. Das muss sich ändern: An Hauptverkehrsachsen und Landstraßen braucht der Radverkehr eigene, separate Führung, eingebunden in ein zusammenhängendes Radwegenetz. Dann klappt auch das Miteinander im Verkehr und die Verkehrssicherheit steigt. Damit sichere Radwege in den Städten und auf dem Land durchgängig gebaut werden können, brauchen die Kommunen Mut zur Veränderung und eine verlässliche, langfristige Förderung von den Ländern und vom Bund.“

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